LIEBE, unter allen Umständen!
Das ist der einzige Weg und das einzige Ziel, wenn ich zum Thema Spiritualität einmal eine ganz allgemeine Oberlinie nennen würde. Natürlich kann und muss und soll jeder Mensch, der sich als Schüler auf der Suche nach Erfüllung, Glück (-seligkeit) oder Erleuchtung befindet - bzw. täglich mehr darin zu sein strebt - seinen eigenen Weg im Alltag dahin finden. Aber die Ausrichtung auf Liebe, unter allen Umständen, ist dann wohl das oberste Gebot.
Ich wurde gefragt, ob man denn überhaupt jemals ans Ziel kommt, ob man insbesondere durch den Besuch von spirituellen Seminaren, Meditationskursen, Stille-Retreats und/oder Begegnungen mit spirituellen Lehrern oder Meistern schneller ans Ziel ankommt. Denn schließlich trägt doch jeder alle Potentiale für Erfüllung und Erleuchtung in sich.
Ja, soweit ich das erlebe. Es ist möglich am Ziel zu sein. Es ist jeden Augenblick möglich, dort anzukommen.
Das zeigen die Erlebnisse von Tausenden Menschen, die mir begegnet sind. Das passiert immer wieder. Es passiert
1. durch die eigene innere Ausrichtung auf Liebe, genau so wie
2. durch die Anleitung oder das Vorbild von liebevollen Führern/innen. Und es geschieht
3. in manchen Augenblicken des Lebens, wenn man sich ganz auf sein wahres Selbst und darin primär vor allem auf sein Herz und die Hingabe an Liebe einlässt. Wenn du dich ganz in dieser Liebe ausdehnst und dir erlaubst, kompromisslos in deiner Liebe zu sein, was auch immer dir begegnen will, dass du dann den wahren eigenen Raum deines Seins vollkommen einnehmen kannst und darin die grenzenlose, bedingungslose Liebe erfahren wirst.
Nicht nur Sekunden des Glücks, sondern minutenlang, sogar stundenlang, erblüht die Liebe, je mehr man es sich erlaubt.
Wer das nicht ständig und täglich erlebt, für den ist das schwer vorstellbar. Stundenlang und jeden Tag einfach überglücklich zu sein. Und zwar nicht nur aus Verliebtheit sondern auch allein, aus dem eigenen Sein heraus, ohne spezifischen Grund und ohne Bezug auf andere Menschen oder Umstände.
Das ist natürlich ungewohnt. Gegen diese alten Gewohnheiten gegen an zu gehen, die in unserer Gesellschaft seit der Kindheit überwiegend dominant vorgelebt und ausgelebt wurden, das erfordert allerdings ein klein wenig Disziplin. Wer sich jemanden sucht, der das kann und auslebt, um dann möglichst viel Zeit im Einflussbereich dieses Menschen zu verbringen, der wird es etwas leichter damit haben. Wer es zunächst allein versucht, hat es teilweise schwer, weil das Umfeld und die allgemeine Kultur die Ausrichtung auf Liebe (noch) nicht so massiv lehren und fördern, so dass man ausgelacht oder sogar ausgenutzt wird. Wer sich aber durch intensive Schulung in einem Seminar oder sogar einem längeren Aufenthalt an einem Ort inspirieren lässt, wo das konsequent und kompromisslos angestrebt wird, der gewinnt sehr schnell eigene Referenzerlebnisse, die essentielle Erfahrungen auslösen. Je mehr davon man in sich verankert, um so stabiler lebt man es dann auch immer unabhängiger von anderen Menschen.
Von den Erinnerungen an intensiv erlebte Liebeserlebnisse, in sich selbst mit seiner eigenen Liebe, wird unser eigentliches Sein als Menschen zutiefst berührt. Wenn die Liebe bis auf den Grund unserer Seele alles erleuchtet, wenn die Dunkelheit düsterer Erinnerungen der Vergangenheit immer mehr von einer bedingungslosen Liebe erfüllt und durchflutet wird, kommt es zu mehr und mehr lichtvollen Erfahrungen. Auf Dauer entstehen dadurch immer weniger trübe Stunden. Irgendwann kippt die innere Balance dahin, dass man sich automatisch und gewohnheitsmäßig auf mehr Licht und Liebe ausrichtet, ganz egal was andere Leute darüber denken. Man richtet seinen ganzen Geist 2 x täglich 15 Minuten lang in stiller Meditation auf LIEBE aus und konzentriert die Gedanken auf wenige Worte, die das fördern, wie etwa "Gott ist Liebe". Alles weitere folgt automatisch wie ein Naturgesetz, wie der Tag auf die Nacht folgt.
Auf dem langen Weg zur Meisterschaft im Leben und auch auf dem weiteren Weg zur ständigen Präsenz der eigenen Liebe als führende und maßgebende Kraft, kann und wird es natürlich immer wieder auch "Tests" geben, anhand derer man spürt, ob und wie sehr man das Lenkrad im Leben selbst in die Hand genommen hat. Alles im Leben ist ein Test für diese eigene Liebe, wenn man das so nehmen will. Aber man kann über alle Hindernisse hinaus weiter wachsen, man kann alles meistern.
Liebe unter allen Umständen als höchste Ausrichtung wird bei manchen Verfechtern der harten Linie zwar zunächst nicht gut ankommen, weil sie Beispiele anführen, in denen man kriminelle Umweltzerstörer und Mörder nicht einfach lieben kann. Aber man kann! Man kann auch seine Kinder lieben, wenn sie etwas Schreckliches getan haben. Gleichwohl braucht man auch die "harte Liebe", wenn ich das so nennen will. Wenn man strenge Konsequenzen anlegt und in strengen Maßnahmen umsetzt. Gleichwogl kann man währenddessen kommunizieren, was man tut, dass das NICHT die Liebe ändert und dass man auf jeden Fall auch in Liebe verweilend nur auf einen einzigen Punkt zustrebt: Liebe unter allen Umständen.
Wer sich das aufs Blatt schreibt und entschlossen hat, das künftig anzustreben, kommt riesige Schritte weiter. Ich habe von meinem Freund Klaus gehört, wie dieser seine Kinder erzieht und Bücher darüber schreiben könnte, wie konstruktiv und wundersam diese Haltung über viele Jahre verfolgt bei seinen Kindern gewirkt hat. Da passieren Dinge, die man selbst als Kind, geschweige denn als Erwachsener, nie so vollkommen und liebevoll hätte meistern können. So kommt ein kleines Mädchen, das in der Grundschule von einem Jungen immer wieder angerempelt wurde, mit einer neuen Erkenntnis zu einer anderen Haltung ihm gegenüber zu anderen Verhaltensweisen. In einer liebevollen Betrachtung wurde dem Mädchen klar, dass der Junge sich irgendwie sehr allein fühlt und vor allem keine Liebe in seiner Familie spürt. Sie lernte, es dem Jungen innerlich zufließen zu lassen und sich nicht zu sehr darum zu kümmern, wie sie sich anders verhalten sollte. Allerdings würde sie sich ihm gegenüber -innerlich eingestellt - immer liebevoll und verständnisvoll verhalten, was durchaus auch den konsequenten Umgang mit eingeschlossen hat. So musst sie ihm auch einmal sagen: "Ich mag dich eigentlich sehr. Du könntest aber auch hier sein, OHNE mir und anderen Mädchen körperlich weh zu tun." Es wirkte. Er hat sie nie wieder geärgert. Kompliment an dieses brilliante Mädchen.
Für den Anfang reicht es natürlich, bei sich selbst zu schauen, was man braucht, um den Kurs zu ändern und sich vom Grund der eigenen Seele her neu auszurichten. Prinzipiell sind wir Menschen dazu durchaus in der Lage. Der Gegenspieler heißt Alltag. Wir sind so geformt und geprägt von der Reizüberflutung unseres täglichen Umfeldes, dass es schwierig ist, wenn man sich nicht konsequent ausrichtet.
Dazu brauchen die meisten Menschen Stille. Einen Raum und einen Platz, an dem sie ungestört verweilen können.
Das kann und darf natürlich nicht nur der Urlaubsort am Palmenstrand sein, nur einmal im Jahr. Es sollte täglich sein. Am besten morgens, direkt nach dem Aufstehen, um dann schon das Ruder für den ganzen Tag auf den richtigen Kurs zu legen.
Je mehr man bei sich selbst bleibt und den Frieden und die Stille in sich kultiviert, um so mehr wird man immer näher an dem großen Ziel dran sein. Was auch immer das eigene Lebensziel sein mag. Oft erkennt man es ja erst in der Stille, wenn allen anderen Reize ausgeblendet sind. Ohne die dusseligen "Worthülsen" und "Lehren" irgendwelcher Leute, ohne die Werbung und ohne das Palaver der Menschen, mit denen du keine Herzverbindung findest, wird das Leben ohnehin lichtvoller.
Man sollte dabei das, was eine kritische und kopflastige Bekannte kürzlich "den spirituellen Kram" nannte, nicht mit dem verwechseln, was man wirklich ist und was das SELBST wirklich will. Es geht nicht um esoterische Mittel und Werkzeuge wie Pendel und Räucherkerzen. Die Mittel und Wege machen nur dort Sinn, wo die wesentliche Ausrichtung stimmt. Dann können sie durchaus Mittel zum höheren Zweck sein. Aber den muss man erst erkennen. Ich rege an, sich die "Liebe - unter allen Umständen" als Zweck vorzunehmen - oder zumindest auf der eigenen Liste ganz weit oben anzusiedeln.
Ohne materielle Energie kann der Körper nicht überleben, kann man die Miete nicht bezahlen, sagen die meisten. Stimmt in gewisser Weise. Man kann zwar auch lernen, darüber hinaus zu wachsen und nicht mehr abhängig von den Gedanken daran zu sein, und es dennoch funktionieren zu sehen. Aber auch der Dalai Lama fliegt mit einem Linienflugzeug, das bezahlt werden muss, und nicht nur mit geistigen Kräften.
Genau so geht es auch spirituellen Lehrern. Es ist also vollkommen angemessen, wenn solche Menschen, die die Liebe aus Freude am Lehren verbreiten helfen, einen angemessenen und durchaus auch großzügigen Ausgleich erhalten. Denn MEHR LIEBE sollte auf der ganzen Welt verbreitet werden. Lasst den spirituellen Lehrern, Geistheilern und den Millionen liebevollen Seelsorgern dieser Welt mehr Geld zufließen. Dem Wert entsprechend, den die Liebe in unserem Leben einnehmen kann und soll. Es ist gut, wenn es in diesem Bereich eine immer größere Vielfalt an Angeboten gibt. Es ist gut, wenn es dort neben einem Volkswagen auch einen Ferrari gibt. So kann jeder dort anfangen, wo er steht. Es darf eine große Vielfalt an Klöstern und Seminaren geben und ich wünsche jedem Menschen, die richtigen Texte, Lehrer und Orte zu finden, an denen sich der Weg des Herzens und der Liebe wieder ein Stück weiter öffnet.
Außerdem hätte ich gern ein paar Kommentare zu diesem Blog. Gibt es denn niemanden, der sich traut, hier einmal ein paar Worte zu schreiben?
Alles Liebe,
Raho
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Doch ich :-), habe nun endlich mein google konto erstellt!! werde jetzt, mit einer Pizza di Parma und einem Glas Rotwein "Liebe unter allen Umständen" nochmals in aller Ruhe geniessen... Love&Joy, Vitala
AntwortenLöschennun, (nachdem der erste blick auf dich mein hauptthema zeigte, danke nach oben ;) )kann ich dich doch lieben raho! schön, das von dir zu lesen. Brillianter Skorpion.
AntwortenLöschenLiebe
M
Sehr schoen Artikeln...Eine Theme dass ich gerade mit Freunden im Holland discutiert habe:Es ist fuer mich einfach ueber Liebe zu sprechen und auch zu geben/ausleben,vielleicht weil ich im afrika geboren bin und mit so vieles einfachen Dingen, wie Liebe gewachen bin ...und dann europa und noch gerade deutschland erleben muessste, wo so viel erst im Kopft passiert muss....bis man im Herz ist..
AntwortenLöschenum abraco
angela
Danke Raho für diesen wunderschönen und zu Herzen gehenden Artikel.
AntwortenLöschenNur in der Stille können wir uns selbst finden und begegnen. Durch diesen intensiven Kontakt mit sich selbst, begegnet man auch der Liebe zu sich.
Und wenn wir gelernt haben, uns selbst zu lieben, können wir auch den anderen in der Agape-Liebe begegnen und ihn so annehmen wie er/sie ist. Auch wenn wir nicht immer mit seinen Taten im Einklang sind, können wir den anderen als Mensch lieben – ganz nach dem biblischen Gebot: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
In Liebe
Amata
Lieber Raho, lieben Dank für die vielen vielen erhellenden und ermutigenden Gedanken. Für mich ist es gerade ein wichtiges Ziel, um meine Lenkrad wieder in die Hand zu nehmen, meine höhere Führung uud die innere Stimme meines Herzens wieder zu finden. Du hast mir dabei geholfen durch viele gute Gedanken...Danke und liebste Grüße!
AntwortenLöschenSabine
Hallo Sabine, freue mich mit dir, wenn meine Gedanken dir geholfen haben. Liebe, Liebe, Liebe... ist das Zentralste in mir für meine eigene Ausrichtung. Schön :-) !!!
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