Freitag, 8. Januar 2010

Vom Drama zur Freiheit

Mal keine Frage von Außen. Sondern aus aktuellem Anlass. Weil ich sehe, wieviel Drama "man" produziert, wenn "man" von einer Begebenheit betroffen ist. Wohl kaum ein Mensch kann sich von einer gewissen Betroffenheit frei machen, wenn in Sachen Liebe und Beziehung ein offenes, berührbares Herz im Spiel ist. Ich schreibe entgegen meiner eigenen Sprache ausnahmsweise mal "man", um das generell Menschliche zu benennen.

Da ärgert sich zum Beispiel die Tochter, weil die Oma plötzlich nicht mehr auf die Kleinen aufpassen will, obwohl sie es versprochen hat. Oder die Oma wird grimmig, weil die Schwiegertochter nicht so will, wie das in ihrer Vorstellung zu sein hat. Manche Menschen scheinen es nicht "aus ihrer Haut heraus" zu schaffen.

Wenn sich die Beziehung zu einem nahestehenden Menschen so verändert, dass es einem weh tut, wenn man unter einer bestimmten Situation innerlich sehr leidet oder sich enorm im Glücklichsein eingeschränkt fühlt - dann wäre es gut, wenn man andere Konsequenzen erschaffen kann, statt sich von einer Situation begrenzen zu lassen.

Emotionale Gründe und Machtspiele

Machtspiele sind das, sagt der psychologische Laie. Aber die Erkenntnis hilft ja nicht, um etwas zu ändern. Denn Machtspiele, selbst wenn man sie selbst gut spielen könnte, sind nie ganz kontrollierbar. Du kannst niemals einen anderen Menschen kontrollieren, sondern immer nur deine eigene geistige Einstellung. Nur in dir selbst wäre es möglich, bis an die 100% Lenkung (Kontrolle) heran zu kommen. Das kann kaum jemand, aber man kann es lernen.

Ein Mensch mag teilweise einschätzbar oder sogar gut berechenbar sein. Aber die Vielfalt der Möglichkeiten im Lauf des Lebens bringt so viele Variablen in jedes Spiel, dass man nie sicher weiß, wen das Spiel des Lebens zum Sieger oder Verlierer macht. Niemand will verlieren. Aber bei Machtspielen verlieren beide. Einer verliert vielleicht eine Auseinandersetzung. Ein anderer verliert vielleicht sein Gewissen, seine Liebe, seinen inneren Frieden - und findet keinen guten Schlaf mehr oder erlebt andere Nebenwirkungen, die man kaum auf den Streit zurückführen würde.

Wenn man mit allen Mitteln um etwas kämpft, um eine unerwünschte Situation zu vermeiden, geht es oft doch nur darum, ein ungewolltes Gefühl NICHT erleben zu wollen. So entstehen Streit und Krieg, Angriffe, Rückzug, Verlust, Kraftverschwendung. Oft geht es tatsächlich nur um Gefühle. Wenn diese missachtet oder nicht anerkannt werden, kann das im "Gegeneinander" auch zu faktischen starken Veränderungen führen.

Meistens verliert man die Liebe

Wer sich in einer Auseinandersetzung mit einer gewissen Dramatik befindet, der wird feststellen, dass mindestens auf einer Seite die Liebe nicht mehr das dominierende Element ist. Es mag ja sein, dass ein Mensch sich in Extremsituationen, etwa zur Abwendung einer großen Gefahr, dazu veranlasst sieht, sofort aggressiv zu handeln. Ausnahmen. Aber ich stelle fest: Im Drama verliert man seine Liebe.

Eine TV-Dokumentation zeigt eine interessante Erklärung, warum der Maya-Kalender im Jahr 2012 endet. Weil dann nach einer sehr langen Zeit Menschheitsgeschichte alle Zyklen durchlebt worden sind, und die Menschen erkennen: DRAMA MACHT GAR KEINEN SINN MEHR! Hier der Link zum kostenlosen Film auf Youtube:

http://www.youtube.com/watch?v=aLjqDbN_jzA&feature=related

Kennst du das: Wenn ich mich in einem Drama erlebe, leide nur ich selbst!
Andere können manchmal gar nicht so recht nachvollziehen, warum ich so ein Drama erlebe. Merke ich selbst, dass ich es "mache"? Ich könnte versuchen, das Drama zu steigern, damit Andere auch leiden, um den Zweck zu erfüllen, Andere zu einem anderen Verhalten zu bewegen. Das ist das Ätzende an diesem Machtspiel. Manipulation. Darin wird keine Freiheit erlaubt. Aber es funktioniert nur, wenn sich die Anderen von einem Drama bewegen lassen. Wenn das Drama nicht berührt, weil man zum Beispiel schon bekannt dafür ist, zu dramatisieren, oder weil der, den man mit Drama bewegen möchte, sich wirklich entspannen und frei davon machen kann - dann bringt das größte Drama nichts.

Für viele Menschen aber entsteht ein Drama automatisch. Das hat man ja vielleicht nicht anders gelernt. Das Leben präsentiert immer wieder einmal krasse Herausforderungen, Probleme nannte man das früher, die man nicht kontrollieren kann. Der Verstand aber WILL kontrollieren. Das ist die Aufgabe des Verstandes: Das Leben und Überleben sicherstellen. Das geht soweit, dass das Herz untergeordnet wird. Denn in der harten Realität, so sagte man früher, kannst du mit Herzlichkeit keinen Krieg gewinnen.

Du lebst nicht im Krieg, sagt das Herz.

Wenn man sich bewusst macht, dass das Herz mindestens genau so wichtig im Leben ist und sein muss, wie der Kopf, dann ist es auch für den Kopf logisch, dass das Herz mehr Raum und Zeit und durchaus auch mehr Macht im Leben bekommen sollte. Dabei ist aber jeder für sich selbst zuständig. In den spirituellen Traditionen heutiger Zeit gilt die Anleitung: Das Herz muss ÜBER dem Kopf stehen. Nur dann wirst du glücklich.

Wenn man das seinem Verstand klar macht und Auswege aus dem Drama sucht, dann zählt die Frage: WIE komme ich wieder heraus?

Das eigene Drama wirkt direkt auf das eigene Leben. Manchmal muss man umkehren. Den Kopf unter den Arm nehmen heisst dann nicht, sich nach einem Krieg geschlagen zu geben, sondern das Herz höher stehen und wirken zu lassen als den Kopf!

Sich gedemütigt zu fühlen ist nur ein vorübergehender, unreifer Zustand aus den Zeiten der Kriege. Dem Herz zu erlauben, über den Kopf und den Verstand zu regieren, ist ein entwickelter, reiferer Zustand, der heute von immer mehr spirituell aufgeschlossenen Menschen angestrebt wird.

Dem Drama entkommen

Die einfachsten und schnellsten Wege, sich aus dem Drama zu befreien, sind Liebe (Selbstliebe) und Klarheit. Zuerst kommt allerdings die Liebe. Bedingungslose Liebe. Die Klarheit folgt erst danach. Denn Emotionalität beschränkt die Klarheit. Dass irgendwo keine Liebe zu finden wäre, das ist die größte Illusion überhaupt. Dass man sie nicht fühlt - das erlebt man immer wieder. Es gilt dennoch, sie zu finden.

Wer Menschen, die im Drama sind, still und genau zuhört, der wird bemerken, dass darin immer eine Illusion als Wahrheit behauptet wird. "Du bist doch immer..., Die Welt ist ...., Ich kann doch nicht..., Er/Sie/Man darf doch nicht..." Solche Art von behaupteten Verallgemeinerungen halten Illusionen aufrecht. Sie bieten eine gewisse Grundlage oder komplette Begründungen für die Fortführung von Standpunkten, in denen einfach nur die Liebe fehlt. Es sind Kopfgeschichten. Liebe braucht keinen Grund. Liebe ist immer und überall erlebbar, wenn man sich innerlich nicht dagegen verwehrt.

Wer im Drama ist, will etwas abwehren oder etwas bewahren bzw. erreichen, man könnte auch sagen "manipulieren". Wer seine angestrebte Wirkung nicht erzielen kann, erlebt subjektiv schrecklich intensive Wirkungen und versucht vielleicht durch verstärktes Drama, das bis zum Selbstmord gehen kann, dennoch ein gewisses "Rechthaben" in die Welt zu tragen. Oft geht es aber nur um Vorstellungen davon, wie die Zukunft sein wird: Nämlich so, wie man sie NICHT WILL. Es ist eine Kopfsache. Was hat das mit Liebe zu tun? Nichts. Genau!

Meistens dreht es sich, wenn ein Mensch im Drama von Liebe spricht, nur um eine total verdrehte Form von Liebe, aber nicht um die höchste, reine Form von Liebe. Wer von bedingungsloser Liebe spricht, wie ein Engel es repräsentiert, braucht keine Argumente.

Liebe wirkt - anders als man DENKT

Manche Leute sind (unbewusst!) bereit, lieber die Liebe im Leben zu verlieren, als in ihrem Drama nachzugeben und zurückzuweichen. Das liegt daran, dass man weiter in der Glaubensillusion bleibt, man könne etwas Gutes mit der Illusion des Dramas erreichen. Der Hinweis für den Kopf lautet dann: Absteigen! Das Drama ist wie ein totes Pferd. Darauf reitet man nicht. Man versucht es später auch nicht mit Wiederbelebung :-) Man steigt ab von seinem Trip. Man richtet sich darauf aus, die Liebe in sich (selbst) wieder zu finden. Dann dehnt man sich in Liebe aus. Man lässt das Leben weiter laufen und steuert und lenkt von dem Augenblick an immer weiter in diese Richtung: "Viel mehr Liebe in meinem Leben!"

Sobald ich die dramatische Vorstellung nicht mehr aushebeln will, sondern durch einen neuen Hauptstrom in mir ersetze, durch Liebe, Liebe und noch mehr Liebe, bin ich schon auf dem Weg, ein angenehmeres Leben zu erschaffen. Wir sind nicht nur Opfer sondern Mitwirkende im Leben. Je mehr man liebt und wieder lacht, um so leichter und häufiger zeigen sich ganz neue Wege. Das sind oft völlig andere, als man sich vorgestellt hat. Anfangs mag man den "Anschein" nicht, den etwas aus der alten Vorstellung betrachtet, mit sich bringen mag. Aber wenn man diese Route immer weiter verfolgt, soviel ist sicher, dann entdeckt man ein großes neues Land, in dem es sich grundsätzlich und wesentlich angenehmer leben lässt als mit dem Drama.

Oft erkennt man Tage später undramatische Lösungen für den scheinbar unlösbaren Konflikt. Sobald sich eine starre Vorstellung radikal auflöst, weil man radikal nur noch Richtung Liebe strebt, und sei es auch noch so unbeholfen, wirkt diese neue Ausrichtung. Mit Sicherheit. Sie wirkt nicht so schnell, wie ein Herumgeschrei und Gezeter. Sie wirkt eher langsam und sanft und zärtlich. Aber sie wirkt durchdringend und sehr nachhaltig. Sie ist keineswegs manipulierbar! Sie kennt und braucht keine Rhetorik. Aber sie wirkt. Sie bringt Freiheit. Echte Freiheit.

Aufpassen muss man allerdings, dass man zwischendrin kein einziges manipulatives Teil einbaut. Jeder Missbrauch, jede Manipulation dieses Weges, verzögert die guten Wirkungen. Härte kann man nicht mit Härte besiegen. Zartheit ist der Gegenpol. Den gilt es zu integrieren, und sei es durch Engel, die man um Hilfe bitten muss. Suche, und du wirst finden. Bitte, und dir wird geholfen. Sie nicht ungeduldig sondern entscheide dich für das, was richtig ist. Dann akzeptiere die Veränderungen und Konsequenzen - und tue es. Liebe.
Alles Liebe.
Raho

1 Kommentar:

  1. ich denke, dass viele menschen ein drama erleben, um sich selbst zu spüren, oft ist das die einzige art zugang zu seinen emotionen herzustellen, denkt man zuerst mal. und merkt dann, das hinter dem drama oft noch ganz andere emotionen liegen, und das es das oft nicht nmehr braucht, wenn bereit ist , wirklich ins herz hineinzuspüren, also lieben.

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